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PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Baden (8/2011 bis 11/2011)

Station(en)
7, 8 und 9
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Vorweggenommen ist anzumerken, dass das kollegiale Verh�ltnis untereinander sehr viel sch�ner und angenehmer als in Deutschland (zumindestens was ich bisher erlebte) ist.
In Baden besteht die M�glichkeit neben der Allgemeinchirurgie auch auf die Orthop�die und die Notaufnahme zu routieren. Au�erdem kann man f�r eine bis zwei Wochen auch mal in der Urologie hospitieren. Insgesamt verbringt man die meiste Zeit auf den beiden chirurgischen Stationen. Wobei die Hauptaufgaben im Aufnehmen von Patienten besteht und im Anschluss daran die erhobene Anamnese sowie die Ergebnisse der klinischen Untersuchung zu dokumentieren. Da die Patienten meist 10Uhr und 13Uhr einbestellt sind, schafften wir es kaum an der Visite beizuwohnen. Allerdings ist diese nicht unbedingt studentenfreundlich gestaltet, da w�hrend dieser kaum Erkl�rungen gegeben werden. Zudem kennt man die meisten Patienten nicht, sodass wir dann im Regelfall nicht wussten was der entsprechende Patient gerade hatte. Es wurde zwar zum Ende unserer Tertialzeit angeregt, dass wir auch eigene Patienten �bernehmen sollten, allerdings war dies auf Grund der organisatorischen Abl�ufe nicht realisierbar. Dieser Punkt wurde jedoch in die Gespr�che zur Verbesserung der Ausbildung aufgenommen und vielleicht ist es ja den zuk�nftigen Unterassistenten (wie die PJ�ler in der Schweiz bezeichnet werden) dann m�glich.
Insgesamt ist man recht wenig im OP und wenn man dann mal das Gl�ck hat eine dritte Assistenz ergattert zu haben, darf man meist nicht wirklich viel assistieren, abgesehen vom Haken halten. Also selbst das N�hen ist eher eine Rarit�t und h�ngt von dem Operateur ab. Nach welchen Kriterien die OP-Einteilung erfolgte, entzog sich jeglichem logischen Schl�ssen und erschien eher so, dass man einfach den richtigen Leuten imponieren musste. Es ist also durchaus nicht so, dass man bei den Patienten mit im Saal steht die man tagszuvor aufgenommen hat.
Am Besten fand ich pers�nlich die Notaufnahme, da man dort recht schnell selbst�ndig arbeiten durfte (nat�rlich unter Supervision) und man konnte jeden Fragen wenn man einmal nicht weiterwusste. Hier konnte ich dann auch viel n�hen, allerdings ist dies nat�rlich davon abh�ngig, ob Platzwunden oder �hnliches zu dieser Zeit reinkommen. Wenn ich das Ranking dann fortsetzten sollte, w�rde auf Platz 2 eindeutig die Orthop�die folgen. Die Patienten zum Aufnehmen kamen im Regelfall immer 14Uhr, sodass die Vormittage f�r die Sprechstunden zur Verf�gung standen, in welchen ich sehr viel gelernt habe. Es wurde auch seitens der �rzte/�rztinnin der Orthop�die jede M�glichkeit genutzt mir etwas zu erkl�ren. Zudem wurde man sehr viel h�ufiger im OP eingesetzt als in der Allgemeinchirurgie und die Einteilung erfolgte nach fairen Richtlinien.
Insgesamt war es aber ein lohnenswertes Tertial und die Schweiz ist auch ein sehr lohnenswertes Land. Allerdings sollte man sich nicht von den Preisen schocken lassen.

Noch etwas Allgemeines: in Baden bekommen die PJ`ler eine kleine 1-Raum-Wohnung gestellt (Miete ca 350 Franken). Diese beinhaltet jedoch kein Geschirr oder sonstige Kochutensilien. Mittagessen kann man in der Kantine gehen und dies ist auch im Regelfall immer M�glich. Die Kosten belaufen sich pro Essen auf etwa 8 - 10 Franken.
An den Wochentagen ist immer ein PJ`ler mit Pickettdienst dran, damit ist eine Rufbereitschaft f�r anstehende OP�s gemeint. Man hat eine 50:50 Chance rausgerufen zu werden. Man ist dabei immer dritte Assistenz. Im Regelfall wird man so bis 22 Uhr gerufen und nur selten sp�ter - die meisten mussten nach 22Uhr gar nciht in den OP. Je nachdem wie viele PJ`ler da sind muss man w�hrend des gesamten Tertials 1-3 Wochenenddienste �bernehmen f�r welche man Kompensationstage erh�lt. Diese Wochenenddienste beinhalten ebenfalls die Rufbereitschaft f�r den OP als dritte Assistenz sowie die Aufnahmen der Patienten die am Sonntag kommen und dann am Montag operiert werden. Die Kompensationstage erh�lt man dann am darauffolgenden Wochenende (Freitag und Montag frei) - sie k�nnen nicht zusammengezogen werden, wenn ihr mehrere Wochenenddienste �bernehmt). Au�erdem erhaltet ihr 7 Tage Urlauf, der nicht auf der PJ-Bescheinigung aufgef�hrt wird :-)
Also insgesamt schon lohnenswert, aber man darf nun nicht mehr machen als in Deutschland bzw habe ich von deutschen Kliniken Erfahrungen, dass man da mehr durchf�hren darf als das in Baden der Fall ist. Und wer hofft, dass er hier das N�hen lernt, der wird wohl eher entt�uscht...
Achja es sollte einmal in der Woche PJ-Unterricht geben, doch w�hrend meiner 16 Wochen habe ich 2 solcher erlebt und die Qualit�t war nicht wirklich berauschend, sodass ich von diesen beiden Unterrichten nichts mitnehmen konnte.
Bewerbung
2 Jahre im voraus, aber ich war sehr, sehr zeitig
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1300 Franken
Gebühren in EUR
50 Franken f�r �quivalenzbescheinigung Z�rich + 350 Franken Miete

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93