Medizinstudenten helfen Medizinstudenten.

Berichte von PJ-Tertialen und Famulaturen weltweit. Kostenlos und unabhängig. Für ein besseres Medizinstudium.

PJ-Tertial Neurochirurgie in Inselspital Bern (6/2012 bis 9/2012)

Station(en)
L-S�d
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Wer nah dran sein m�chte an der Neurochirurgie, ist hier genau richtig! ...und wer sich vor allem als "deutscher Ausl�nder", speziell als Frankfurter, heimisch f�hlen m�chte, ebenso:)

Ich habe mein Tertial zwar noch nicht beendet, aber ich wollte dennoch einmal meine bisher gesammelten Erfahrungen f�r die Allgemeinheit, die auch �berlegt, sich hier f�r ein Tertial Neurochirurgie zu bewerben, zug�nglich machen. Die H�lfte habe ich nun um, und ich bin echt begeistert!

Der Chef, sein Stellverterter, Ober�rzte und einige Assistenz�rzte sind ehemalige Frankfurter. Das gibt einem als Frankfurter eh schonmal nen kleinen Pluspunkt:)
Durch die Bank weg sind alle �rzte wirklich sehr sehr nett, auf Nachfrage hin wird auch vieles erkl�rt.

Integriert wird man hier auch wirklich von null auf hundert. Egal, ob es private Essen bei z. B. einer Ober�rztin sind, gemeinsames Grillen (Betriebsfest) mit vorheriger Gummibootanfahrt �ber die Aare (Unterassisten, Assistenz�rze, Ober�rzte), gemeinsam ins Marzilibad zum Aareschwimmen oder nach dem Mittagessen in der Klinik zum Eis eingeladen werden, hier ist alles dabei;)
Positiv aufgefallen ist mir, dass die Hierarchien hier sehr sehr flach sind. Man ist, bis auf mit dem Chef, eigentlich mit allen per du, was die Atmosph�re und das Miteinander meiner Meinung nach einfach viel leichter macht.

Die Pflege ist hier sowohl auf Station als auch im OP eigentlich wirklich nett!

Montag nachmittag ist immer Tumorboard (keine Pflicht), Dienstag nachmittag Neurovaskul�res Board (keine Pflicht), Mittwoch nachmittag alle 2 Wochen histopathologische Fallkonferenz (Pflicht), Donnerstag morgen immer Fortbildung in der Bibliothek und Freitag nichts. Dazu kommen die regelm�ssigen 15h Nachmittagsrapporte mit den Neuroradiologen um 15h, sowie die regelm�ssigen Fr�hrapporte gemeinsam mit den Neuroradiologen. Hier wird es durchaus gerne gesehen, wenn man als Unterassistent die Patienten, von denen man den Eintritt (= Aufnahme) selbst gemacht hat, auch der Allgemeinheit vorstellt.
Pro Tag macht man so circa 2- 3 Eintritte, manchmal mehr, manchmal auf weniger. Ansonsten geh�rt die Visite um 07h15 jeden morgen (ausser Donnerstag, hier wegen der Fr�hfortbildung etwas sp�ter) mit dazu, Dienstags auf der L- S�d auch die Chefarztvisite.
Aufgaben auf Station sind w�hrend der Visite die To Do Liste f�r den Tag mitf�hren und Patienten vorstellen. Untersuchungen wie CTs, MRTs oder auch Nativr�ntgen anmelden geh�rt wie das Anmelden von Angiographien mit dazu. Ebenso das Drainageziehen von Patienten bei Subduralh�matomen nicht zu vergessen.
Eintritte wurden oben schon angesprochen, pro Tag kommen circa 2- 3 Patienten. Prim�r nimmt der Unterassistent die Patienten auf, anamnestiziert und untersucht sie gr�ndlich, tr�gt nachher die erhobenen Daten in den PC ein und diktiert vorab den Austrittsbericht, den man w�hrend der Hospitalisationszeit des Patienten dementsprechend anpassen kann. Aufgenommene Patienten werden immer einem Stationsarzt vorgestellt, wahlweise auch einem Oberarzt.
Mit Gl�ck kann man auch mal ne LP machen, einfach sagen, dass man es will und dann geht das schon;)

Naja, was das OP gehen angeht, ist ebenso nichts negatives zu berichten. Man hat sehr oft die M�glichkeit auf Erstassistenzen und sieht an so einer gro�en Klinik nat�rlich das volle Spektrum, was das angehende neurochirurgische Herz h�her schlagen l�sst. Einige Ausz�ge, die mir spontan so einfallen:
- Clipping von Aneurysmen
- Hirntumorexstirpationen (Gliome, Meningeome, Metastasen, Vestibularisschwannome, Hypophysenadenome, Ependymome, und und und) im Schlafzustand und auch Wachkraniotomien zwecks Mapping wichtiger Areale
- Ventrikuloperitoneale Shunt
- Diskushernien (HWS, LWS)
- generell sehr viele unterschiedliche Wirbels�uleneingriffe
- Dekompressionskraniektomien
- Pallacosplastiken
- Metastasenentfernungen an der HWS/ LWS
- Schmerzpumpenimplantationen
- Dekompressionsoperationen bei z. B. Spinalkanalstenosen an der HWS oder LWS
- Carotisendarteriektomien
- und und und

Viel machen wie n�hen und kn�pfen (das sollte man am besten im Chirurgietertial oder in einer seiner vorherigen Famulaturen bereits gelernt haben) darf man leider nicht, meine Highlights waren: bei einer Gliomoperation, die von 12h- 21h gedauert hat, Schrauben am Sch�deldeckel befestigen und den Sch�del in situ festschrauben, sowie bei einer transnasalen Adenektomie eines Hypophysentumors mal die Position des Operatuers einnehmen und mit einem Dissektor den Zugangsweg bis zur Hypophyse hin nachfahren, um einen Eindruck f�r die Tiefe des Zugangswegs zu bekommen (klingt unspektakul�r, war aber echt cool!). R�ckfragen sind w�hrend Operationen auch immer erlaubt!!!

Was die Wohnung angeht, wohnen kann man in einem der Personalwohnh�user (Kontakt �ber [email protected]). Mit Gemeindschaftsdusche und WC knapp 400 CHF, mit eigenem Bad und WC knapp 595 CHF (diese Variante habe ich zum Beispiel genommen, ist empfehlenswert!). Die Personalh�user (ich hab im PH 8 gewohnt), sind echt sehr modern! Man hat eine Gemeindschaftsk�che, einen Gemeindschaftsfernsehraum und einen Waschraum (man kann kostenlos waschen, trocknen, b�geln) und eine Terasse.

Naja, ich denke, das wars so im Groben, was ich dr�ber berichten kann. Ich w�rde mich auf alle F�lle nochmal bewerben und kann diese Klinik wirklich jedem w�rmstens weiterempfehlen!
Ausserdem ist Bern eine echt sch�ne Stadt mit vielen M�glichkeiten ausserhalb rund um Bern und in Interlaken wandern zu gehen.

Bewerbung
Ungef�hr ein Jahr vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
692 Euro Netto

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2