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PJ-Tertial Anästhesiologie in Spital Lachen (2/2012 bis 6/2012)
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- Alles in Allem kann ich die Stelle jedem mit Interesse am Fachgebiet der An�sthesie nur w�rmstens empfehlen.
Ich habe in den vier Monaten extrem viel theoretisch und vor allem auch praktisch dazugelernt.
Dabei sind in Lachen bzw. in der Schweiz jedoch einige Besonderheiten zu beachten:
Das Spital Lachen ist ein Regionalspital und hat einen entsprechenden Versorgungsauftrag. Wer hier "grosse" An�sthesie (Transplantationschirurgie, Herzchirurgie) und jeden Tag ein Polytrauma im Schockraum erwartet, der ist definitiv falsch. Wer allerdings die Basics der An�sthesie (Pr�medikation, Vorbereitung (�berwachung, Zugang, etc.), Narkoseeinleitung (LAMA, ITN), Narkosef�hrung, Narkoseausleitung) und ein wenig mehr (Arterielle Druckmessung, Spinalan�sthesie, Fussblock, etc.) lernen m�chte, der ist hier genau richtig. Einige regionale Verfahren (Plexus-An�sthesie, PDK) bleiben den betreuenden Kader-�rzten vorbehalten, aber das hat durchaus seinen Sinn.
1 - 2 x in der Woche werden auch Kinder von HNO-Beleg�rzten operiert, so dass man auch die Chance hat, ein wenig in die Kinderan�sthesie reinzuschauen und das ein oder andere evtl. selbst zu tun�
Eine weitere Besonderheit des Hauses liegt darin, dass es als C Spital fast keine Weiterbildungsassistenten besch�ftigt, so dass ihr es nur mit erfahrenen Fach�rzten zu tun habt. Das ist ein riesiger Vorteil, da sie einen bei Interesse an ihrem breiten Erfahrungsschatz teilhaben lassen und gerne erkl�ren warum sie etwas wie machen. Man sieht hier sehr eindrucksvoll, dass viele Wege nach Rom f�hren und kann sich so seinen eigenen Weg suchen� Anfangs mag dies ein wenig gew�hnungsbed�rftig sein, aber man profitiert sehr davon.
Ein weiterer Pluspunkt ist der enge Kontakt zur Pflege. Normalerweise werdet ihr von einem sehr erfahrenen und motiviertem An�sthesiepfleger an die Hand genommen und er arbeitet euch Schritt f�r Schritt ein. Das ist sehr viel wert!
Nach und nach kommen dann immer mehr T�tigkeiten dazu, die ihr erst unter Aufsicht und schliesslich alleine durchf�hren d�rft. Ein erfahrener Pfleger oder Arzt ist immer in Reichweite�
Bei Interesse besteht die M�glichkeit im Rettungsdienst mitzufahren. Da die Intensivstationen in der Schweiz zumeist von einem eigenen Facharzt f�r Intensivmedizin betreut werden, habt ihr hier recht wenig Ber�hrungspunkte. Eine feste Rotation ist nicht geplant, es besteht allerdings die M�glichkeit mal ein paar Tage auf der Intensivstation zu schnuppern.
Der Tagesablauf sieht in etwa wie folgt aus:
7:15 Fr�hbesprechung mit Besprechung des Nacht-/ Wochenenddienstes und des heutigen OP-Programms
Da ihr meist der einzige UHU in der An�sthesie seid, k�nnt ihr dort entscheiden in welchen Saal ihr an dem Tag gerne gehen m�chtet
7:30 Vorbereitung & Checken des Materials zusa,mmen mit der Pflege bis die ersten Patienten eintreffen
8:00 - 13:00: OP: zwischendrin werdet ihr h�ufig mal nen Kaffee trinken geschickt :-). Mittagessen ist eigentlich immer m�glich
13:00 - 16:30 OP + Pr�medikation: Ihr seid im OP und werdet �ber euren Piper immer mal wieder zu eigenen Pr�medikationen gerufen. Ihr macht im Schnitt zwischen 3-4 eigene Narkoseaufkl�rungen bei ASA I-II Patienten am Tag. Meist ist es dann am n�chsten Tag m�glich, diese auch im OPs zu sehen und die Narkosen (mit) zu machen. Anfangs lauft ihr h�ufiger bei Pr�medikationen mit um euch das anzuschauen und nach und nach �bernehmt ihr die selber. Bei R�ckfragen stehen euch die Kader-�rzte immer beratend zur Seite...
Feierarbend: Ist meist zwischen 16.00 und 17.00. Es kann unter Umst�nden (bei sp�ten Aufkl�rungen) oder Fortbildungen auch mal bis 19:00 gehen. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Daf�r k�nnt ihr aber auch mal schon um 15:00 Uhr gehen..
Wo Licht, da auch Schatten:
- das Einarbeitungskonzept von der Webseite des Spitals ist durchdacht und gut, kam bei mir aber leider nicht zum Einsatz. Durch die 1 zu 1 Betreuung ist das meistens aber auch nicht n�tig
- Die teilweise doch recht kontr�ren Arbeitsweisen der einzelnen Docs, k�nnen zum Anfang den Einstieg ein wenig erschweren, da man immer wieder mit anderen Abl�ufen/Dosierungen, etc. konfrontiert wird . Auf Dauer ist dies eigentlich kein Minuspunkt sondern eher ein Plus, da man wie gesagt sieht, dass viele Wege nach Rom f�hren.
- regelm�ssige Fortbildungen finden abteilungsintern leider nicht statt, man kann sich aber die allgemeinen Klinikfortbildungen (mit Apero am Ende) anh�ren.
- Studientage gibt es im Spital Lachen generell nicht. Das liegt aber nicht in der Abteilung, sondern im Personalwesen generell begr�ndet.
- Ein weiterer Kritikpunkt sind die horrenden Mietpreise in Lachen (450 - 700 sF). Bei einem Gehalt von 1500 sF kommt man am Ende aber trotzdem +/- Null raus.
- Mein pers�nlich gr�sster Kritikpunkt sind die fehlenden Urlaubstage (auch wieder im Personalwesen begr�ndet). Wer die Stelle antritt sollte genau auf den Vertrag schauen. Dort steht in einem Nebensatz, dass die Urlaubstage mit dem Gehalt verrechnet sind.
Der Freizeitwert der Region ist auch nicht zu untersch�tzen: Man hat den Obersee (Teil des Z�richsees) mit Seeschwimmbad direkt vor der Haust�r. Das kleine aber sch�ne Rapperswil ist 20 Minuten entfernt und in 40 min ist man in Z�rich.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich keinen Tag bereut habe diese Stelle angenommen zu haben. Die gute Stimmung im Team, das gute Miteinander, der enge Kontakt zu Pflege und zu den �rzten, der starke Fokus auf praktische T�tigkeiten und die �bernahme von Verantwortung f�r "eigene" Patienten entsch�digen f�r vieles, auch f�r die fehlenden Urlaubstage.
- Bewerbung
- 1 - 1,5 Jahre vorher
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- 1500 sF
- Gebühren in EUR
- 800 sF (Wohnung, Steuern)
Noten
- Team/Station
- 1
- Kontakt zur Pflege
- 1
- Ansehen des PJlers
- 1
- Klinik insgesamt
- 1
- Unterricht
- 2
- Betreuung
- 1
- Freizeit
- 2
- Station / Einrichtung
- 1
- Gesamtnote
- 1
Durchschnitt 1.13
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