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PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (12/2008 bis 4/2009)
- Station(en)
- Praxis
- Heimatuni
- Bochum
- Kommentar
- Stimmung:
Schlecht, v.a. zwischen �rztlichem und nicht�rztlichem Praxispersonal kam es h�ufig zu Differenzen. Die Arzthelferinnen waren mir gegen�ber insgesamt sehr freundlich und erkl�rten mir auch viel. Auch von �rztlicher Seite begegnete man mir freundlich, allerdings war ich nur der �Student� (und wurde in Gegenwart der Patienten auch h�ufig so und nicht mit meinem Namen angesprochen).
Lehre:
Leider waren auch in diesem Tertial Blutabnahmen, Viggos legen und Befunden hinterhertelefonieren meine Hauptaufgaben. Gelegenheit zur selbstst�ndige Anamnese- und Befunderhebung hatte ich nur selten, oft genug blieb mir nur das �Nachuntersuchen� (kommentiert mit: �Der Student mu� das noch lernen�). Hinzu kam, da� mein selbstst�ndiger Patientenkontakt auf bestimmte Gruppen beschr�nkt wurde (Privatpatienten und Patienten, die aus anderen Praxen wg. Urlaubsvertretung u.�. kamen, waren f�r mich tabu).
Von �rztlicher Seite wurde viel Wert auf die Vermittlung von Wissen gelegt, das sich auf die Schwerpunkte der Praxis bezog. Da diese Schwerpunkte jedoch nicht nur schulmedizinischer Natur waren, hat mir dieses Wissen f�r das Staatsexamen gar nichts gebracht. Ich h�tte mir gew�nscht, da� auch mehr pr�fungsrelevante Themen besprochen worden w�ren.
Eine tertialbegleitende PJ-Fortbildung wird zwar prinzipiell von der Abteilung f�r Allgemeinmedizin angeboten, aber nur durchgef�hrt, wenn sich eine Mindestanzahl von Studenten gleichzeitig im Allgemeinmedizintertial befindet. Alternativ k�nnen Weiterbildungen der Landes�rztekammer (Teilnahme f�r Studenten erm��igt/kostenlos) oder die regul�ren PJ-Fortbildungen des Stammhauses besucht werden.
Zus�tzlich stehen w�chentlich zwei Nachmittage zum Selbststudium zur Verf�gung, die ich nach Absprache mit der Praxis zu einem Studientag (festgelegt an einem Wochentag) zusammengefasst habe.
Freizeit:
Die Arbeitszeiten richten sich lt. der Abteilung f�r Allgemeinmedizin nach den Sprechzeiten. Zumindest zu Beginn meines Tertial wurde von mir erwartet, da� ich aber bleibe, bis der letzte Patient �abgearbeitet� war, was durchaus auch mal zwei Stunden nach regul�rem Sprechstundenende sein konnte. Dazu kamen die in der Mittagspause durchgef�hrten Hausbesuche, die oft auch die ganze Mittagszeit bis zum Beginn der Nachmittagssprechstunde in Anspruch nahmen, soda� ich in den ersten Tagen oft von 8-18 oder 19 Uhr durchgearbeitet habe. Im Verlauf des Tertials hat sich die Erwartungshaltung aber etwas gelockert, soda� ich eine regul�re Mittagspause hatte und nachmittags auch immer recht p�nktlich Schlu� hatte.
Organisation:
Kleidung wurde nicht gestellt; in meiner Lehrpraxis herrschte Kittelpflicht (allerdings nur f�r Studenten; �rztliches Personal trug bewu�t keinen Kittel und betonte dies auch immer wieder, man sei schlie�lich eine �patientenorientierte Praxis�)
Essen wurde nicht bezuschu�t; es bestand die M�glichkeit, mittags in umliegenden Gastst�tten zu essen, sich etwas von zuhause mitzubringen oder nach Hause zu fahren (im Verlauf des Tertials, s.o.).
Fazit:
Ich fand es sehr schade, da� dieses Tertial mir so wenig gebracht hat. Aus den M�glichkeiten, 16 Wochen an demselben Ort zu sein und unterschiedliche Patienten auch �ber einen relativ langen Zeitraum zu sehen, h�tte man viel mehr machen k�nnen (und m. E. auch machen m�ssen). Ein wichtiger Grund f�r das Scheitern meines Tertials war, neben zwischenmenschlichen Differenzen, sicherlich die mangelnde Kommunikation zwischen �rztlichem Praxispersonal und mir. Sinn, Zweck und Ziele des Tertials wurden ebensowenig wie ein strukturiertes Vorgehen besprochen, im Hinblick auf das PJ-Pflichtenheft hie� es nur:�Sie wissen ja, was Sie lernen m�ssen.� (Das Pflichtenheft wird �brigens, gegen�ber anderslautender Ank�ndigungen seitens der Mentoren/Abteilung f�r Allgemeinmedizin, vor der Pr�fung nicht durchgeschaut, um die Schwerpunkte der praktischen Ausbildung in der Lehrpraxis zu sichten).
Zusammenfassend m�chte ich betonen, da� die Aussagen meinen pers�nlichen Erfahrungen in meiner Lehrpraxis entsprechen und nicht verallgemeinert werden k�nnen (wie mir einige Kommilitonen best�tigt haben). Ich halte ein Tertial in der Allgemeinmedizin nach wie vor f�r sinnvoll, kann aber nur jedem den Rat geben, sich vorher �ber die Praxis zu informieren und vor(!) Beginn des Tertials zusammen mit dem �rztlichen Lehrpersonal pers�nliche Lernziele und einen strukturierten Ablauf des Tertials festzulegen.
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Sonst. Fortbildung
- Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.) - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
Noten
- Team/Station
- 4
- Kontakt zur Pflege
- 2
- Ansehen des PJlers
- 5
- Klinik insgesamt
- 4
- Unterricht
- 5
- Betreuung
- 5
- Freizeit
- 4
- Station / Einrichtung
- 5
- Gesamtnote
- 5
Durchschnitt 4.47
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