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PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsspital Basel (6/2012 bis 9/2012)

Station(en)
Geburtshilfe, Gyn�kologie, Poliklinik
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
das mit Abstand beste Tertial....

Da ich mich - abgeschreckt von den nicht gerade positiven Erfahrungen meiner Vorg�nger - trotzdem dazu entschieden habe, meine Gyn Zeit hier zu verbringen und durchweg gute Erfahrungen sammelte, m�chte ich diese doch gerne mit allen Interessierten teilen.

Noch in keinem anderen Haus wurde ich so organisiert und herzlich empfangen. Schon am ersten Tag war alles parat: Piepser, Chipkarte, Schl�ssel, Kleidung etc. Man holte mich an einem vereinbarten Treffpunkt ab und los gings...

Zun�chst waren f�r 2 Wochen au�er mir noch 3 schweizer Unterassistenten da, danach war ich die meiste Zeit die einzige, was neben dem f�r die Schweiz relativ geringem Gehalt auch sicherlich an dem nicht sehr ber�hmten Ruf der Klinik lag. Die schweizer Unterassistenten waren gr��tenteils nicht sehr interessiert am Fach und wenn auch meist nur f�r 4 Wochen in der Abteilung, da ihnen die Gyn-Zeit von der Chirurgiezeit abgezogen wird. Die 4 Wochen-Rotation umfasste 1 Wo Geburtshilfe, 1 Wo Poliklinik, 2 Wo Gyn, dazwischen noch 1 Tag in der Sonoabteilung und 2 Tage frei. Das man in dieser extrem kurzen Zeit nicht viel spannendes sieht, geschweige denn machen darf ist wohl nachzuvollziehen.

Meine 14 Wochen verbrachte je ca. 1 Monat in Gyn, Geburtsabteilung und Poliklinik und war schlie�lich ein bisschen "M�dchen f�r alles".
W�hrend meines Monats im Geb�rsaal sah ich neben zahllosen Sectiones beinahe ebenso viele Spontangeburten, war bei vaginal operativen Entbindungen dabei und auch bei gleich 2 spontanen Zwillingsgeburten. Bei freundlichem Anfragen zun�chst bei den Hebammen und dann bei den Patientinnen, war es eigentlich nie ein Problem, dass ich mit zu Geburten dazukommen durfte.
In der Gyn�kologischen Abteilung waren PJ-Pflichten die Aufnahme-Gespr�che mit den Patientinnen und - nat�rlich - Haken halten. Dabei empfand ich die Atmosph�re im OP als �u�erst lehrfreudig und gerade der freundliche Umgang zwischen Ober- und Assistenz�rzten war wirklich angenehm. Oft waren die Diskussionen/Erkl�rungen zwischen den Operateuren so anschaulich, dass keine Fragen offen blieben und man dem OP-Ablauf Schritt f�r Schritt folgen konnte.
In der Poliklinik fanden in einzelnen Kabinen parallel unglaublich viele spannende Sprechstunden statt: allgemeine Poliklinik, Schwangeren-Sprechstunde, Risikosprechstunde f�r Schwangere, Hormonsprechstunde, Urogyn, Psychosomatik, ... Hier konnte man tageweise mitlaufen und fand immer etwas interessantes. Neben der offiziellen Rotation in der Poliklinik verbrachte ich hier auch die Stunden, wenn es auf der gyn�kologischen oder geburtshilflichen Abteilung weniger zu tun gab. So wurde es wirklich nie langweilig.
In der Sono Abteilung bestand die M�glichkeit je nach Kabine geburtshilfliche und gyn�kologische Sonographie zu sehen, sodass durch die Wiederholung gleicher Fragestellungen innerhab kurzer Zeit auch f�r mich deutlich mehr Klarheit in die schwarzwei�en Bilder kam.
Toll waren auch die Tage in der Notfall-Abteilung...

Eigene Seminare und Fortbildungen f�r PJler gab es zwar nicht, aber daf�r regelm��ig ca. 3x/Woche wirklich spannende Fortbildungen f�r das ganze Team, f�r die bis auf sehr wenige Ausnahmen immer Zeit war sie zu besuchen.

Zum Thema "selbermachen": vielleicht durfte ich nicht so viel machen, wie an einer deutschen Klinik, was aber - wie in Deutschland auch - von den �rzten abhing, mit denen man unterwegs war. Mit der Zeit durfte ich immer mehr, alles unter fachkundiger Anleitung: Ultraschall, Sprechstundengespr�che f�hren, N�hen im OP, vaginale Untersuchungen und Ultraschall, Spekulumeinstellung, Abstriche, Brustuntersuchungen, Nativ beurteilen, Nabelschnurabschneiden (wenn die Papas nicht wollten...), ...
Von deutschen Kliniken habe ich h�ufig geh�rt, dass PJler nicht mit in den Krei�saal d�rften, bzw. nur um einmal eine Geburt mitzuerleben - das war in Basel definitv nicht so, sondern man wurde gut intergriert und f�hlte sich nicht als st�render Zuschauer.
Au�erdem: Gyn und Geburtshilfe sind eben "sensible" F�cher, die von den Patientinnen viel Vertrauen erfordern. Dass damit auch die �rzte entsprechend umgehen und die Unterassistenten ersteinmal kennenlernen wollen, bevor sie sie auf Patientinnen loslassen, empfand ich pers�nlich als positiv.

Abschlie�end bleibt vielleicht zu sagen, dass wer wirklich Interesse und Begeisterung f�r Gyn und Geburtshilfe hat, dieses auch zeigt und einen h�flichen Umgang mit Patientinnen und Kollegen pflegt, kann hier wirklich eine wunderbare Zeit in einem extrem wertsch�tzenden und kollegialenTeam erleben. Es ist sicherlich sehr abh�ngig vom eigenen Engagement und man bekommt die spannenden Sachen nicht "serviert".

Ich hoffe, dass noch viele Unterassistenten hier eine tolle Zeit haben werden!
Bewerbung
Bewerbung 3/4 Jahr vor Tertialbeginn
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
750

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13