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PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Siloah (12/2011 bis 4/2012)
- Station(en)
- 30i, 33, 34, 22, Radiologie
- Einsatzbereiche
- Station, Diagnostik
- Heimatuni
- Hannover
- Kommentar
- Das Arbeitsumfeld: Das Innere-Tertial im Siloah wird zu je 5 Wochen auf die drei Fachabteilungen Gastroenterologie, Kardiologie und Onkologie aufgeteilt. Die letzte Woche darf man in der Radiologie verbringen. Man wird eingeteilt, dar�ber wissen die Abteilungen auch Bescheid. Zust�ndig f�r das PJ im Siloah ist der Chefarzt der Gastro, im organisatorischen Alltag also seine �beraus freundliche und hilfsbereite Sekret�rin. Von ihr wird man dann auch zu Beginn des Abschnitts in der neuen Abteilung zur Fr�hbesprechung gebracht, dort wird man einer Station zugeteilt. Hier arbeiten meist je 2 Stations�rzte, wem man sich anschlie�t, kann man sich aussuchen und l�sst sich auch wieder �ndern. In den drei Abteilungen gibt es unter den Ober�rzten je einen PJ-Beauftragten, davon habe ich ehrlich gesagt nicht so viel gemerkt.
Die drei Abteilungen haben je zwei Stationen, zudem gibt es eine internistische Intensivstation, die von den Kardiologen gef�hrt wird, mit denen man auch einen Aufenthalt im Rahmen der Kardio-Zeit aushandeln kann. Man muss nur fragen. Weiterhin stehen eine Palliativstation, die Notaufnahme und das NEF dem PJler offen.
Diagnostisch und interventionell haben die drei Abteilungen alles, was man im Allgemeinen von der Inneren erwarten kann. Anschauen kann man sich Gastro-, Koloskopie, ERCP, transkutane Galleableitung, Endosonographie, transgastrale Ableitung von Pankreaszysten, die kardiologische Funktionsdiagnostik, zwei Katheterpl�tze (Koronarinterventionen, EPU mit Ablationen, ASD-Verschluss), Herzschrittmacher- und ICD-Implantationen. Auf der Intensivstation darf man ZVK und arterielle Zug�nge legen.
Im Siloah gibt es eine selbstst�ndige Abteilung f�r Sonographie, in die man nicht standardm��ig rotiert. Hier finden auch viele ultraschallgesteuerte Interventionen statt, z.B. Parazentese von Aszites und Pleuraerg�ssen sowie ZVK-Anlagen. Diese sieht man auf Station also eher selten. Daf�r gibt es einen hervorragenden Ultraschallkurs f�r PJler des KRH von den wirklich versierten Sonographeuren des Siloah.
Weiterhin findet w�chentlich ein PJler-Unterricht aller Abteilungen statt (z.B. auch An�sthesie), zudem in der Gastro und Kardio eine gemeinsame �rztliche Fortbildung pro Woche, die lohnt.
Nun wird es nat�rlich etwas subjektiver:
Das Team: Ich habe ganz �berwiegend gute Erfahrungen gemacht. Es gilt das generelle PJ-Problem: Manche �rzte haben mehr Lust als andere, dem PJler etwas beizubringen, das ist auch im Siloah so. Sehr viel h�ngt davon ab, wie sehr man sich selbst engagiert, und wie d�nn oder dick die Personaldecke ist. Die Chefs und allermeisten Ober�rzte sind sehr PJ-freundlich, bei den Fach- und Assistenz�rzten ist das meiner Erfahrung nach meistens auch so.
Die PJ-Bedingungen: Wie �berall gibt es 400�, Arbeitskleidung, Mittagessen (kriegt man auch immer hin), Studientage lassen sich kumulieren. Der p�nktliche Feierabend ist regelhaft kein Problem.
Der PJ-Alltag: Ich habe viel machen und denken wollen und mich dabei integriert gef�hlt, hatte meine eigenen Patientenzimmer auf Station, die ich dann auch in der Oberarzt- oder Chefvisite vorstellen musste. Wenn man das Vertrauen des Stationsarztes gewonnen hat, sind auch Patienten- und Angeh�rigengespr�che ohne Begleitung drin, die man danach bespricht. Briefe schreiben geh�rt dazu und hab ich gerne gemacht. Wer das hasst, hat zum einen sicherlich nichts in der Inneren verloren, zum anderen fehlt ihm ein wesentlicher Bestandteil des Tagesablaufs als PJler. Ich kann also nur empfehlen, sich da zu �berwinden, vieles versteht man erst dann. Die R�ntgenbesprechungen mittags bzw. morgens sind halt R�ntgenbesprechungen, aber auch hier darf der fitte PJler seine Patienten vorstellen. In der Gastro und Kardio steht f�r den PJler die normale Stationsarbeit mit Diagnostik und Therapie im Vordergrund, in der Onko eher viele geplante station�re Aufnahmen und Chemotherapien, wenig Diagnostik.
Nachteile: In der Gastro und Kardio m�ssen die �rzte Blut abnehmen, also nat�rlich auch der PJler. In der Onko gibt es eine sehr freundliche Arzthelferin f�r den Job, mit der man sich die Arbeit teilt. Allerdings hat die auch mal Urlaub. Hier habe ich in den Abteilungen Unterschiedliches erlebt, von �der PJler macht alles� bis zu einer vern�nftigen Arbeitsteilung. Ich habe es einige wenige Male erlebt, dass die Visite begann, w�hrend ich noch Blut abgenommen hatte, und einmal, dass ich auf eine andere Station gehen sollte, um dort weiter Blut abzunehmen. Dagegen muss man sich als PJler verwehren! Zum Gl�ck blieb es eine Ausnahme. Verbesserungsw�rdig ist auch die PC-Ausstattung der Stationen, hier bleibt in einigen Arztzimmern bei zwei Stations�rzten kein Platz f�r den PJler, und den braucht er heutzutage, wenn er mitarbeiten will.
Fazit: Mir hat das Innere-Tertial im Siloah gut gefallen, insbesondere die Zeit auf der Intensivstation. Ich habe viel gelernt und hatte Spa� dabei. Pleura- und Aszitespunktionen macht man als PJler im Siloah eher nicht. F�r den Innere-Interessierten ist das Siloah dennoch mit Sicherheit eine gute Adresse. Vor allem in der Kardio und Gastro arbeitet ein freundliches und sehr menschliches Team. Wie so oft h�ngt der Erfolg des Tertials aber auch davon ab, ob man sozial halbwegs kompetent ist und Eigeninitiative aufbringen kann.
- Unterricht
- 2x / Woche
- Inhalte
- Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- 400
Noten
- Team/Station
- 2
- Kontakt zur Pflege
- 2
- Ansehen des PJlers
- 2
- Klinik insgesamt
- 2
- Unterricht
- 3
- Betreuung
- 2
- Freizeit
- 1
- Station / Einrichtung
- 2
- Gesamtnote
- 2
Durchschnitt 2