Medizinstudenten helfen Medizinstudenten.

Berichte von PJ-Tertialen und Famulaturen weltweit. Kostenlos und unabhängig. Für ein besseres Medizinstudium.

PJ-Tertial Anästhesiologie in Kantonsspital Baden (8/2012 bis 12/2012)

Station(en)
1. Etage, OP
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Hier im KSB (Kantonsspital Baden) habe ich mit meinem Pj begonnen und ich kann mir keinen besseren Start vorstellen als hier in der An�sthesie.
Unglaublich gut organisiertes Sekretariat, alle wussten, dass man kommt, es war alles vorbereitet und es war sofort klar was man wann wie und wo machen und erledigen soll.
Ich versuche mal einen Tag im KSB zu beschreiben:
Ganz grunds�tzlich, die Arbeitszeiten sind schon heftig. Man f�ngt jeden morgen um 7 Uhr an und kommt zum Rapport (kurze Besprechung des Nachdienstes, Besprechung besonderer F�lle am Tag und kurze Weiterbildung �ber ca. 10 min).
Dann ist man einem OP-Saal zugeteilt, wobei man sagen muss, dass die Pflege hier im KSB wesentlich mehr darf und auch kann als in Deutschland. Bedeutet, man ist teilt sich mit einer Pflege einen OP-Saal. Diesem Saal ist jeweils ein Oberarzt zugteilt, der aber mehrere S��le betreut. Also wechselt man sich immer mit der Pflege ab, macht also Narkosen wirklich allein. Man lernt unglaublich viel! Zur Ein- und Ausleitung ist immer ein Oberarzt zur Stelle und man hat ein eigenen Telefon, wo man immer in "Notf�llen" oder bei Fragen den zust�ndigen OA anrufen kann und der innerhalb k�rzester Zeit auch vor Ort ist.
Also Aufgaben im OP sind: alle Vorbereitungen (d.h. f�r die einzelnen Narkoseformen Medikamente richten, Material vorbereiten, Sachen auff�llen), den Patienten in Emfpang nehmen, Flex�len legen, Medikamente dosieren und verabreichen (immer unter Kontrolle von OA, aber man darf selbst entscheiden und ist derjenige der die narkose leitet!!!), Beatmen, Intubieren, Larynxmaske schieben, Magensonde legen, Spinale stechen, event. Arterien legen, wenn man m�chte den DK legen... und wie oben schon geschrieben, die Narkose alleine �berwachen und entscheiden was der Patient an Medikamenten ben�tigt, weiterhin extubieren, im Aufwachraum abgeben, Postmedikation machen.
Wie gesagt, man lernt nur durchs machen und das darf man hier. Am Anfang ist es mega viel auf einmal, aber die Pflege ist sehr kompetent, die O� durch Telefon immer errreichbar und es gibt SOPs f�r wirklich alles (manchmal bissl anstrengend), also Richtlinien f�r alle Narkosen und alles was man sich so vorstellen kann, die einem am Anfang echt das Leben retten.
In den ersten beiden Wochen l�uft man noch so bissl mit, d.h. mit der Pflege oder �rzten und ist 3. Mann im Saal, aber dann geht es ziemlich schnell los mit selbst machen... Schmiss ins kalte Wasser aber ich muss es nochmal sagen, der Hammer unglaublich gut, sehr lehrreich und das Team ist wirklich toll, es macht unglaublich viel Spa�.
Was auch ziemlich wichtig ist die Grundstimmung ist viel besser als in den Krankenh�usern, die ich in Deutschland erlebt habe. Nat�rlich gibt es immer mal wieder irgendwas zu bem�ngeln, aber das halte ich f�r normal.
Dann wird darauf geachtet, dass man zum Fr�hst�ck (N�ni) ausgel�st wird. Im kaffest�bli gibt es immer Bircher M�sli und Brot, sowei Kaffee kostenlos f�r das OP-Personal.
Am Mittag wird man ausgel�st zur Mittagspause, die man t�glich hat und die 1 Stunde lang ist. Man kann im Personalrestaurant f�r ca. 8-12Chf warm essen oder im Wohnheim sich selbst was machen. Eine Stunde reicht zeitm��ig echt gut.
Am Nachmittag stehen die Pr�medikationen an, d.h. man hat eigene Patienten, die man f�r den n�chsten Tag f�r die Narkose aufkl�rt. Man muss sich Gedanken machen, welche Narkose f�r den Patienten und den Eingriff geeignet sind, welche Komlikationen es geben k�nnte und welche Medikamente er weiter nehmen soll bzw. stoppen. Meistens wird versucht dass man am kommenden Tag in dem OP eingeteilt ist, in dem man die Patienten pr�mediziert hat, was sehr von Vorteil ist, da man die ja nun kennt.
Um 17 Uhr ist Intensivstationsvisite (ca. 10 min) und danach ist Abendrapport, wo die Patienten aus der Pr�medikation vorgestellt werden und eventuelle �nderungen an der Narkose noch vorgenommen bzw. diskutiert werden k�nnen.
Danach hat man dann endlich Feierabend.
Jeden Sonntag muss ein UHU (Unterassistent) zum Pr�medizieren ab ca. 14 Uhr r�ber ins KSB. Es kann ganz unterschiedlich lang dauer, je nachdem wieviele Patienten man hat, bzw. muss man dem Tagesarzt auch eventuell welche abnehmen. Daf�r gibt es leider keinen Zeitausgleich, aber man kann sich mit den anderen absprechen, wer wann kommt. Generell hat man sonst 5 Urlaubstage, die man total flexibel nehmen kann.
Es wird generell versucht dass man in der AN� nur zu 2. ist, also 2 Uhus, damit genug zu tun ist und man sich nicht auf die F��e tritt. Man muss wirklich viel arbeiten, aber man darf auch viel und es macht unglaublichen Spa�.
Geldtechnisch bekommt man 1500Chf. Davon geht die Wohung ab (400Chf), die ich nur empfehlen kann, da man ein eigenes Bad mit Dusche und Toilette hat und ne eigene Kochgelegenheit. Alle Pjtler wohnen im Wohnheim und da jeder sein Kliniktelefon mit nach Hause nehmen muss ist die Kommunikation gesichert. Am Ende hat man ungef�hr 900Chf raus, man muss noch Rente und irgendwelche Abgaben leisten. Die Schweiz ist echt mega teuer, aber mit den 900Chf kommt man schon rum.
So viel geschrieben... Hoffe die Message ist angekommen! Die An�sthesie ist nur zu empfehlen!!!
Bewerbung
Die �nasthesie in Baden ist sehr beliebt. Ich habe mich gl�cklicherweise (aber v.a. aus Zufall) 1,5 Jahre vorher beworben, war �berhaupt kein Thema, vollkommen problemlos per Mail, habe meine Wunschzeitr�ume bekommen und immer innerhalb von 2 h eine Anwort auf s�mtliche Emails erhalten. Habe noch nie ein so gut organisiertes Sekretariat wie hier in der An�sthesie in Baden erlebt.
Aktuell sind die PJ-Pl�tze in der An� bis Sommer 2014 ausgebucht. Ob kurzfristge Bewerbungen m�glich sind wei� ich nicht, aber per Mail vollkommen problemlos herauszufinden.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1500 CHF
Gebühren in EUR
600 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13