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PJ-Tertial Urologie in Universitaetsklinikum Giessen (8/2011 bis 12/2011)

Station(en)
1 / 2 / 4
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Giessen
Kommentar
TAGESABLAUF
Der Tag beginnt um 07:30 Uhr mit der Fr�hbesprechung und endet meist nach der Mittagsbesprechung. Diese beginnt um 14:30 Uhr und dauert ca. eine Stunde. Man ist also jeden Tag sp�testens zwischen 15 und 16 Uhr zuhause.
Die PJs werden als �MPJ� auf den OP-Plan geschrieben und sollen sich untereinander einigen. Das hat bei uns immer sehr gut funktioniert!
Wenn man nicht in der ersten OP eingeteilt ist, wird erstmal visitiert (jeden Tag mit Oberarzt!) und im Anschluss Blut abgenommen, Viggos und Katheter gelegt. Prinzipiell ist man nur f�r seine eigene Station verantwortlich (eine Station hat ca. 15 Betten). Da das Team aber so nett war und die �rzte sich mit den Anordnungen zur�ckgehalten haben, haben wir meist auch f�r die anderen Stationen Blut abgenommen (es gibt 3 Stationen). Wenn die Station voll belegt war hatte ich meist so zwischen 4 und 8 Blutentnahmen. Auf Station 4 gibt es mehr Arbeit, da dort haupts�chlich schwerkranke Patienten liegen, die engmaschiger kontrolliert werden m�ssen.
Viggos gab es nur sehr wenige zu legen. Im Anschluss hat man die Routine-Sonographien f�r die eigene Station selbstst�ndig durchgef�hrt und befundet. Die Bilder bespricht man im Anschluss mit einem Assistenten und sollte sie anfangs abzeichnen lassen. Bei Unsicherheiten konnte man immer jemanden dazuholen.

POSITIV
- Sehr freundliches �rzteteam!
- Sehr freundliches Pflegeteam! Insbesondere der Umgang miteinander war
sehr positiv. Die Pflege hat uns PJs als �Jung�rzte� betrachtet und nicht als
�1-Euro-Jobber�, wie ich es in sp�teren Tertialen erlebt habe. Der Umgang
war durch die Bank weg sehr kollegial! Ich bin jeden Tag gerne in die Klinik
gegangen.
- Insgesamt angenehmes Klima auch im OP.
- W�chentliche Fortbildungen finden auch tats�chlich statt und werden von
Ober�rzten durchgef�hrt.
- Man kann jeder Zeit in die Ambulanz gehen und dort entweder zusehen '
(nach kurzer Zeit sehr langweilig) oder selbst Patienten aufnehmen, die zur
station�ren Aufnahme kommen.
- Jeden Tag OA Visiten. Je nach OA kann man hier ganz gut was lernen.
Wie immer muss man sich sein Wissen aber hartn�ckig �erfragen�.
- Mittagspause immer m�glich.
- Studientage frei verf�gbar (allerdings nicht gesammelt am Ende!).
Man muss die Tage nicht anmelden und nicht abzeichnen lassen. Der
zust�ndige OA hat uns zu verstehen gegeben, dass er es mit den
Studientagen nicht so eng sieht, so lange es nicht �berhand nimmt und die
Routinearbeiten auf den Stationen laufen.
- Ich hab� immer wieder geh�rt, dass der Chef der Urologie ja gaaaaanz b�se
sein soll. Totaler Quatsch! Klar wird er gegen�ber seinem Team auch mal
ungem�tlich, aber insgesamt ein wirklich sehr netter Mann, der v.a. zu uns
PJs immer sehr freundlich war. Auch im OP war es immer lustig und
angenehm mit ihm.

NEGATIV
- Zu meiner Zeit keine Bezahlung, kein freies/erm��igtes Essen.
- Die Ober�rzte f�hren zwar die Fortbildungen durch, aber interessieren sich
nicht sonderlich f�r das was die PJs machen. Wir waren die meiste Zeit zu
zweit und nach 4 Monaten kannte nur ein Oberarzt unseren Namen. Das
f�hrte im OP auch teilweise zu Verwirrungen wenn man permanent mit
�Sie� oder �Hallo Sie da� angesprochen wurde.
Insgesamt empfinde ich es auch als das Mindeste von Anstand, sich
den Namen von jemandem zu merken, der 4 Monate lang jeden Tag
zuarbeitet und im OP Haken h�lt.
- Im OP selbst teilweise etwas �de. Man darf NICHTS selbst machen.
Keinen Hautschnitt und erst recht keine Zirkumzision, wie es wohl in
anderen H�usern �blich ist. Wenn�s ganz hoch kommt darf man mal die
Drainage ann�hen. Die meisten Wunden werden geklammert und wenn es
doch mal was zu n�hen gibt machen es die O�s meist selbst (und ich hab�
mich nicht dumm angestellt). So mancher nimmt einem sogar den Sauger
aus der Hand. Lernen kann man hier nichts, auch nicht wie man anst�ndig
assistiert! Die eigene T�tigkeit besteht im Haken halten.
- Die Pr�fung im Staatsexamen war m.E. unfair. Ich war SEHR GUT auf
Urologie vorbereitet und mir wurde nicht ann�hrend die Chance gegeben
mein Wissen aufzuzeigen. Stattdessen wurde ich lange 20 Minuten
�ber resistente Erreger von Urethritis/Epididymitis und antibiotische
Therapie gepr�ft. Darunter fanden sich fragen, die bspw. anfingen mit: �Sie
sind im Senegal und haben kein Labor zur Verf�gung��.
Die Pr�fung war insgesamt unangenehm und h�tte eben so gut eine
mikrobiologische Pr�fung sein k�nnen. Sowas passiert einem an einem
kleineren Haus nicht. Trotz all der positiven Aspekte w�rde ich deshalb
mein PJ nicht noch einmal dort absolvieren.
- Wir waren anfangs nur zu zweit. So war immer einer im OP und der andere
hat die Stationen geputzt. Das hat gut funktioniert und Spa� gemacht.
Am Ende waren wir allerdings zu sechst (zwei Wahlfach PJs + zwei
chirurgische PJs, die einen Fluchtmonat eingelegt haben) und das waren
ganz klar zu viele. Wir hatten praktisch ab 09:00 Uhr nichts mehr zu tun.
Da es nur einen OP gab� und meist einer Studientage hatte, sa�en wir
praktisch ab 09:00 Uhr auf Station rum und haben uns gelangweilt.
Meist sind wir dann so verfahren, dass einer oder zwei dableiben und der
Rest nach Hause geht. Klingt wom�glich verlockend, ist meiner Ansicht
aber nicht Sinn der Sache�.

FAZIT
Insgesamt mein lehrreichstes und angenehmstes Tertial. K�nnte ich es mir nochmal aussuchen, w�rde ich dennoch nach Wetzlar gehen.
Bewerbung
�ber das Studiedekanat
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93