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Famulatur Anästhesiologie in Krankenhaus Meran (2/2013 bis 3/2013)
- Station(en)
- OP und Intensivstation
- Einsatzbereiche
- Station, OP
- Heimatuni
- TU Muenchen
- Kommentar
- ANREISE UND ANKUNFT
Ich bin mit dem Auto nach Meran gefahren, was durchaus empfehlenswert ist, da man sonst nicht sehr mobil ist. Wenn man �ber die kleinen Passstra�en fahren m�chte, um die Autobahngeb�hr zu sparen, sollte man unbedingt vorher auf der Website der Verkehrsmeldezentrale (http://www.provinz.bz.it/verkehr/default.asp) nachsehen, ob die Stra�en nicht wegen starkem Schneefall geschlossen sind. Manche Stra�en sind im Winter auch nachts von 18 - 8 Uhr gesperrt (ich bin zuf�llig um 17:55 Uhr gerade noch durchgekommen...). Den Schl�ssel f�r das Wohnheim hinterlegt Frau Margesin am Informationsschalter im Reha-Trakt, welcher t�glich (auch am Wochenende/Feiertag) von 7 - 21 Uhr ge�ffnet hat. An dem Schl�sselbund befinden sich 3 Schl�ssel: einer f�r die Eingangst�r, einer f�r das Zimmer und einer f�r ein Schlie�fach in der K�che, wo man seine Lebensmittel einsperren kann. Aus der Eingangst�r und auch aus der Gartent�r kommt man auch ohne Schl�ssel wieder raus, was ich aber lange nicht gecheckt habe. Es gibt neben den T�ren einen kleinen Schalter der aussieht wie ein Lichtschalter. Wenn man den dr�ckt entriegelt sich die T�r. Da man an dem Tag der Anreise noch keinen Mitarbeiterausweis hat, kann man noch nicht auf den Parkplatz fahren. Man kann versuchen, ob man �ber die Sprechtaste an der Schranke reingelassen wird oder man muss sich eben einen normalen Parkplatz suchen.
WOHNHEIM
Das Wohnheim ist ziemlich g�nstig (165� f�r 4 Wochen), allerdings auch schon ziemlich alt und heruntergekommen. Die Zimmer sind so klein, dass Bett, Tisch, Schrank und Stuhl gerade so reinpassen. Sonst gibt es noch ein Waschbecken im Zimmer, aus dem so ungenie�bares Wasser kommt, dass ich es nichtmal zum Z�hneputzen genommen habe. Toiletten und Duschen sind auf dem Gang und nicht nach Geschlechtern getrennt. Im Keller des Wohnheims befinden sich 2 K�chen, 1 Fernsehraum (nur wenige deutschsprachige Sender ab Kanal 89) und eine Waschk�che mit Waschmaschine und Trockner, f�r die man aber im Reha-Trakt Wertmarken kaufen muss. In dem Wohnheim wohnen �brigens haupts�chlich KrankenpflegerInnen und LaborantInnen aller Altersklassen. Diese sind h�ufig Aushilfskr�fte aus S�ditalien ohne festen Arbeitsvertrag (f�r einen unbefristeten Arbeitsvertrag ist in S�dtirol die Zweisprachigkeit zwingend n�tig) und die meisten sprechen nur italienisch. Im Wohnheim gibt es KEIN Internet. Die einzige M�glichkeit doch ins Internet zu kommen ist sich so einen Internetstick f�r den Laptop zu kaufen, was aber nicht ganz billig ist. Ansonsten haben manche Bars/Restaurants in der Stadt W-Lan oder man kann in der Bibliothek (im Reha-Trakt, 3. Stock) ins Internet, wobei hier aber viele Seiten wie z.B. Facebook gesperrt sind. Leider hat die Bibliothek auch immer nur bis 16 Uhr ge�ffnet, macht also genau dann zu, wenn man mit der Arbeit fertig ist...
ERSTER ARBEITSTAG
Am ersten Tag muss man zun�chst ein paar organisatorische Dinge kl�ren. Zun�chst muss man zur gesundheitlichen Kontrolle beim Dienst f�r Krankenhaushygiene (Turm B, 6. Stock). Eine Untersuchung wird da aber nicht gemacht, man bekommt nur einen Stempel und fertig. Dann muss man sich am Informationsschalter im Reha-Trakt den Schl�ssel f�r den Umkleideschrank (welcher sich im 2. Untergeschoss im Reha-Geb�ude befindet) abholen und am Ticket-Schalter im Reha-Trakt gegen 30� Kaution den Mitarbeiterausweis abholen, mit dem man in der Mensa das kostenlose Mittagessen bekommt und auch auf den Parkplatz fahren kann. Danach muss man sich seine Dienstkleidung abholen: man bekommt 2 Hosen, 2 T-Shirt und 2 Arztkittel, welche man jederzeit umtauschen kann, wenn sie dreckig sind. Die W�scheausgabe ist im 2. Untergeschoss. Danach muss man sich dann fertig umgezogen beim Primar melden und wird dann direkt in den OP geschickt.
ARBEITSALLTAG
W�hrend meiner Zeit im OP war ich immer einem Arzt/einer �rztin zugeteilt, was sehr gut war, da sich der- oder diejenige dann auch ein bisschen f�r den Famulanten verantwortlich f�hlt. Ich war sogar im Dienstplan eingetragen und konnte in der Fr�h immer nachsehen mit wem ich arbeiten muss. Gl�cklicherweise war ich die meiste Zeit im OP nur einer �rztin zugeteilt, die dann wusste, was ich kann und sehr bem�ht war mir Schritt f�r Schritt mehr beizubringen. Sch�n war auch der bunte Mix an Operationen, die ich gesehen hab (Gyn, Uro, Viszeral- und Unfallchirurgie, Zahn-OPs, HNO, Auge etc.). Ich habe in Summe ca. 10 mal intubiert, ca. 15 mal eine Larynxmaske reingeschoben und ca. 5 mal eine Spinalan�sthesie gestochen. Beherrschen tue ich die Intubation und die anderen Verfahren aber leider noch bei Weitem nicht. Was ich aber durchaus ganz gut gelernt habe war die Maskenbeatmung. Leider konnte ich nur sehr wenige i.v.-Zug�nge legen, weil das in Italien in den Aufgabenbereich der Pfleger und Schwestern geh�rt und die sich das auch nicht gerne nehmen lassen. Ein Pfleger, Gerd, war allerdings besonders bem�ht, hat mir sehr viel erkl�rt und gezeigt und an diesem Tag konnte ich auch ca. 10 Zug�nge legen. Im OP gibt es eine kleine K�che, in der immer frisches Obst und Joghurts stehen. Wenn man mal keine Zeit zum fr�hst�cken hatte, kann man sich damit bis zum Mittagessen �ber Wasser halten.
BLUT ABNEHMEN
Wenn man Blutabnehmen lernen will ist man hier genau an der richtigen Adresse. Ich war eine Woche lang jeweils von 7-9 Uhr beim Blut abnehmen. Vorher muss man sich im Labor bei dem Primar Dr. Stefan Platzgummer melden und wird dann eingeteilt. Man sollte sich auch hier fr�hzeitig erkundigen, weil immer nur ein Student abnehmen kann. Da die Haus�rzte in S�dtirol keine Blutabnahmen durchf�hren, kommen sehr viele Patienten ambulant ins Krankenhaus nur um sich Blut abnehmen zu lassen. Die ziehen dann eine Nummer und setzen sich ins Wartezimmer. Als Famulant ist das nat�rlich praktisch, weil da wirklich einer nach dem anderen reinkommt, wie am Flie�band. Wenn du mal verstochen hast rufst du einfach die n�chste Nummer auf und probierst es eben nochmal ;-) Die Damen in der Blutabnahme waren alle sehr nett und freundlich und haben mir alles sehr gut erkl�rt. Aus rechtlichen Gr�nden darf man als deutscher Student wenn man kein italienisch spricht auch nur den deutschsprachigen Patienten Blut abnehmen.
MENSA
Das Mensaessen ist sehr gut. Es gibt immer Salat, dann Pasta als Vorspeise und Fisch oder Fleisch als Hauptspeise und dann nat�rlich noch einen Dessert. Mit dem Mitarbeiterausweis bekommt man das Essen als Student kostenlos. Auch am Wochenende, wenn man eigentlich nicht arbeitet, kann man in die Mensa gehen.
INTENSIVSTATION
Die Woche in der Intensivstation war ein ziemlicher Reinfall. Die Visite um 7:30 fand meistens auf italienisch statt und danach gab es nichts zu tun. Ich wurde keinem Arzt zugeteilt und habe nur ein bisschen zugeschaut. Dort habe ich wirklich nichts gelernt und habe mich zu Tode gelangweilt. Das einzige Hightlight waren die beiden Tage auf dem NEF, was allerdings eine ziemlich niedrige Einsatzfrequenz hat, sodass man dann doch wieder die meiste Zeit auf der ITS rumlungert.
FREIZEIT
Meran ist eine kleine, aber sehr sch�n gelegene Stadt. Ich bin oft nach der Arbeit spazieren gegangen. Ganz bekannt ist hier der Tappeiner-Weg. In der Stadt lohnt es sich einmal durch die Laubengasse (=Fu�g�ngerzone) zu gehen und an der Uferpromenade entlangzuspazieren. Skifahren bietet sich nat�rlich auch an.
FAZIT
Wer viel Wert legt auf Urlaub, Freizeit und Skifahren ist in der An�sthesie hier in Meran genau richtig. Der Primar selbst hat gesagt die Famulanten k�nnen kommen und gehen wann sie wollen und es st�rt ihn auch nicht wenn man w�hrend der Arbeitszeit zum Skifahren geht. Will man allerdings etwas lernen, so ist man hier an der falschen Adresse!
- Bewerbung
- Beworben habe ich mich per E-Mail bei dem Primar Dr. Gerold Dr�ge mit ca. 12 Monaten Vorlaufzeit. Von ihm habe ich auch relativ schnell und unkompliziert eine Zusage bekommen.
ACHTUNG: Die Zusage des Primars alleine reicht nicht. Man muss noch eine Praktikumsvereinbarung mit der Verwaltung abschlie�en. Das habe ich aber nur durch Zufall erfahren, weil man f�r die Buchung eines Zimmers im Wohnheim eine solche Praktikumsvereinbarung vorlegen muss. Zum Gl�ck geht das alles relativ unkompliziert: die Verwaltung schickt einem die Formulare per E-Mail und man kann sie dann ausdrucken, ausf�llen, einscannen und wieder zur�ckschicken. Irgendwann bekommt man dann per Post die offizielle Zusage.
Bewerbung um einen Platz im Wohnheim:
Die Pl�tze im Wohnheim sind rar. Deshalb lohnt es sich, schon fr�hzeitig mit Frau Renate Margesin, der Verantwortlichen f�r das Wohnheim, Kontakt aufzunehmen.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Braunülen legen
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- Frei verfügbar
- Tätigkeiten
- Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Noten
- Team/Station
- 2
- Kontakt zur Pflege
- 3
- Ansehen des PJlers
- 3
- Klinik insgesamt
- 2
- Unterricht
- 6
- Betreuung
- 4
- Freizeit
- 1
- Station / Einrichtung
- 3
- Gesamtnote
- 4
Durchschnitt 3.2
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