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Famulatur Herz-/Gefäßchirurgie in Rhoenklinikum AG (8/2011 bis 9/2011)

Station(en)
Intensiv/IMC
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Famulatur in der Herzchirurgie (das war nicht im Rahmen eines der kardiovaskul�ren Praktika, die dort angeboten werden, sondern eine "freie" Famulatur). Bin absolut begeistert und empfehle jedem chirurgisch Interessierten die Herzchirurgie des Rh�nklinikums in Bad Neustadt/Saale. Das war meine erste Famulatur in einer deutschen Klinik und ich hatte nicht viel Vorahnung (9. Semester) vor allem keine praktische chirurgische Erfahrung. Ich wollte viel Chirurgie sehen und n�hen lernen und daf�r war ich goldrichtig.
Die ersten Tage war ich zum Einstieg auf der IMC (Intermediate Care Station), wo ich ab dem zweiten Tag fr�hs (nach einmaliger Einweisung) mit dem Sonoger�t �ber die Station bin und die Patienten auf Pleuraerguss geschallt habe. Wenn Pleuraerguss vorhanden, dann habe ich (anfangs mit Arzt, sp�ter allein) den punktiert. Die Einstellung der �rzte: Einen sehen, einen assistiert bekommen, selber machen. War super. Ansonsten auf IMC mit dem Arzt Lehrvisiten gemacht und sehr viel erkl�rt bekommen. Ab dem f�nften Tag war ich tags�ber im OP, nachmittags bin ich dann oft noch auf Intensiv. Im OP durfte ich so viel machen/mitoperieren. Beispiel Bypass-OP: Ich habe mit dem Assistenzarzt den Thorax aufgemacht, dann kam der Oberarzt, der Assistenzarzt ist ans Bein und hat die Vena saphena magna herausoperiert, w�hrend der Oberarzt und ich das Herz weiter vorbereitet haben und die Herz-Thorax-Maschine an rechten Vorhof und Aorta angeschlossen haben (Ich habe sogar auch mal selber das Herz kan�liert). Dann ist der Assistenzarzt zum Oberarzt ans Herz und beide haben die Byp�sse angen�ht, w�hrend ich genug Zeit hatte das Bein von oben bis unten wieder zuzun�hen. Dabei hat mir anfangs eine OTA (operativ technische Assistentin) geholfen und mir die verschiedenen Nahttechniken gezeigt, bis ich die alle selber konnte. Meist habe ich intrakutan gen�ht. Wenn der Bypass angen�ht war und ich das Bein wieder zugen�ht hatte, ist der Oberarzt wieder weg und der Assistent und ich haben den Thorax wieder zugemacht. Diesen Ablauf habe ich dann bis zu dreimal t�glich hintereinander gemacht und konnte danach wirklich richtig gut n�hen (mittlerweile habe ich mein Chirurgie-PJ an einer anderen Klinik schon rum und durfte dort viel weniger n�hen. Neustadt war also der Ersatz f�r mein Chirurgie-Tertial;-).
Ich wollte viel n�hen und daher war ich im Gl�ck. Ich konnte aber jederzeit auch zu anderen OPs gehen, z.B. Klappenersatz, Aortenoperationen, minimal invasive Herzchirurgie. Ich bin auch manchmal zu den An�sthesisten und habe mir von denen alles erkl�ren lassen (Kardioan�sthesie ist auch interessant, weil jeder Patient w�hrend einer Klappen-OP einen trans�sophagealen Ultraschall bekommt und der An�sthesist den macht/�berwacht). Ich habe auch mit den An�sthesisten vor der OP z.B. Blasenkatheter gelegt. Von den Kardiotechnikern habe ich auch mal die Herz-Lungen-Maschine erkl�rt bekommen. Hin und wieder bin ich auch mal zu anderen Operationen gegangen, wie zu hand- oder schulterchirurgischen OPs nebendran. Alles kein Problem, ich durfte mich frei bewegen und dort mitmachen, wo es mir gefiel. Die �rzte waren alle sehr locker und freundlich, Chef-, Ober- und Assistenz�rzte.
Nachmittags auf Intensiv habe ich dann noch sehr viel Kardiologie und Intensivmedizin gelernt. Dort waren immer mind. ein Oberarzt und zwei Assistenz�rzte, die mir unheimlich viel erkl�rt haben, EKG mit mir durchgegangen sind und R�ntgen-Thoraces mit mir angeschaut haben.
Insgesamt war ich komplett begeistert von dem, was ich alles gesehen, gelernt und selber gemacht habe, vor allem von dem Mitoperieren am offenen Herzen und dem ganzen N�hen. Ich w�nschte mir, ich h�tte mein Chirurgie-Tertial im PJ in Neustadt machen k�nnen.
Ich muss noch dazu sagen: Ich war, bevor ich nach Neustadt gekommen bin, in W�rzburg an der Uni in der Herz-Thoraxchirurgie und bin dort nach einer Woche wieder weg, weil es mir dort nicht gefallen hatte. Ich habe dort (fast) nichts selber machen d�rfen und die Assistenz�rzte in W�rzburg haben sich darum schlagen m�ssen, dass sie die Beine zun�hen d�rfen, also um die Arbeit, die ich als Famulant in Neustadt machen durfte. Ich habe in W� abgebrochen und kurzerhand in Neustadt angerufen und die n�chste Woche durfte ich in Neustadt anfangen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich aus W� weg bin und die Famulatur stattdessen in Bad Neustadt gemacht habe.
Absolut nachahmungsw�rdig! Beste meiner Famulaturen!
Au�erdem habe ich 300 Euro f�r den Monat bekommen und ein Zimmer habe ich auch noch gestellt bekommen.
Bewerbung
spontan, f�nf Tage vor Beginn angefragt
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1