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PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Heidelberg (1/2015 bis 5/2015)
- Station(en)
- 2,4,Ambulanz
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
- Heimatuni
- Wien
- Kommentar
- Ich möchte hier kurz meine 16 Wochen in Heidelberg beschreiben.
Ich war zuerst in der Ambulanz, wo ich sehr positiv überrascht wurde. Die Ärzte waren sehr freundlich, haben mit einem geredet und Fragen sofort erklärt. Man konnte eigene Patienten betreuuen, Untersuchungen zuweisen, Schnittwunden nähen und nach kurzer Vorstellung beim Arzt auch wieder nach Hause schicken. Arbeitszeiten waren eigentlich 7:25 (Frühbesprechung) bis 16 Uhr, da wir zwischenzeitlich aber zuviele PJler waren haben wir uns in einen Frühdienst (7-14 Uhr) und Spätdienst (13-20 Uhr) eingeteilt. Abends gings dann mit den Ärzten auch mal auf ein Bier.
Danach war ich auf Station 4 und wurde wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Man wurde nicht in den Stationsalltag eingebunden, da man sowieso spätestens um 8 in den OP abgerufen wurde. Dort stand man, wenn man Glück hat, bis 16 Uhr im OP, oft länger. Fragen wurden zwar beantwortet, Sicht in das OP-Gebiet hatte man trotzdem nicht ("Ich muss sehen, Sie müssen das nicht"). Wenn man mit dem Leberhaken kraftbedingt nachlies, wurde einem das sofort gesagt und mit Nachdruck gezeigt, "wie das richtig geht". OP-Koordination sehr unfreundlich. Wenn man sagte, man müsse terminbedingt pünktlich gehen, kam außer ein "sehen wir mal" keine Antwort. Man musste sich dann oft eigenständig um Ersatz kümmern.
Ansonsten war die Stationsarbeit nur Patienten neu Aufnehmen und für die Indikationsbesprechung, bei welcher man die Patienten vorstellen muss, und Blut abnehmen (auf St. 4 nehmen die Schwestern zum Glück das meiste Blut ab). Sonst Stationsliste aktualisieren.. also viel Schreibarbeit.
Station 2 war ähnlich, nur dass man von den deutlich freundlicheren Ärzten in den Alltag eingebunden wurde. In den OP wurde man auf den Privatstationen selten abgerufen, was einem geholfen hat sich in der Station einzufinden. Dafür mussten wir sehr viel Blut abnehmen. Patientenaufnahme, Stationsliste aktualisieren.. hier auch das Selbe.
Alles in Allem hat Heidelberg ein riesiges PJler-Luxusproblem. In jeder OP wird ein PJler eingetragen, obwohl er zum Großteil nicht gebraucht wird. Die Ärzte sind zu faul die Patienten am Ende in den Aufwachraum zu begleiten, was wir dann machen mussten. Ich wurde auch schon NUR zum Ablegen in den OP gerufen, weil sonst kein "chirurgischer Kollege" in der Übergabe im Aufwachraum anwesend wäre obwohl ich keine Ahnung von dem Patienten oder der Operation hatte.
Teilweise stand ich auch 4h da und hab mit dem Zeigefinger ein Trokarloch zugehalten, da sonst das CO2 entwichen wäre.
Geld bekommt man als nicht deutscher Student keines und muss für das Essen noch 3,10 bezahlen, obwohl auch das für die deutschen Studenten kostenlos ist.
- Bewerbung
- Ich habe mich sehr kurzfristig beworben, da mir eine andere Uni ähnlich kurzfristig abgesagt hatte. Für beliebte Stationen wie Kinderchirurgie etwas früher, sonst kein Problem.
- Unterricht
- 3 x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs - Tätigkeiten
- Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich - Gebühren in EUR
- 3,10/Essen
Noten
- Team/Station
- 4
- Kontakt zur Pflege
- 2
- Ansehen des PJlers
- 5
- Klinik insgesamt
- 4
- Unterricht
- 2
- Betreuung
- 3
- Freizeit
- 5
- Station / Einrichtung
- 6
- Gesamtnote
- 4
Durchschnitt 3.93