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PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Juedisches Krankenhaus (9/2017 bis 12/2017)
- Station(en)
- Unfallchirurgische Stationen 7/8, Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Aufnahmestation, Rettungsstelle
- Einsatzbereiche
- OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
- Heimatuni
- Nicht angegeben
- Kommentar
- Im Jüdischen Krankenhaus erlebte ich ein Tertial, das sich vielleicht am besten anhand von positiven und negativen Erlebnissen zusammenfassen lässt. Dank des Einsatzes auf der Rettungsstelle konnte ich diverse Schnitt- und Platzwunden nähen und meine Nähfertigkeiten bedeutend verbessern. Gerne assistierte ich auch bei offenen viszeralchirurgischen Operationen oder lernte die verschiedenen unfallchirurgischen Eingriffe (Knie-Totalendoprothesen!) kennen. Zwei unfallchirurgische Höhepunkte waren die folgenden: Einmal dürfte ich als Operateur eine Stellschraube bei einer osteosynthetisch-versorgten OSG Fraktur entfernen, ein anderes Mal Schrauben in eine Humerusplatte vorbohren und einschrauben. Darüberhinaus machte ich insgesamt viele positive Erfahrungen auf der Rettungsstelle, auf der ich im Früh- und Spätdienst tätig war. Insbesondere im Spätdienst entwickelte sich schrittweise ein selbstständiges Arbeiten, also den Patienten befragen, untersuchen, ggf. ein Röntgen anmelden und die mögliche Diagnose dem Dienstarzt vortragen.
Auf der anderen Seite sind aus meinem Tertial im JKB verschiedene negative Aspekte zu benennen, die das tägliche Arbeiten geprägt haben. Am ersten Tag wurde uns ein zweiwöchig-gestalteter Rotationsplan (8 PJler), der zusammengefasst 8 Wochen Unfallchirurgie (4 Wochen Station, 2 Wochen OP, 2 Wochen Aufnahmestation), 2 Wochen Viszeralchirugie, 2 Wochen Gefäßchirurgie und 4 Wochen Rettungsstelle (davon 2 im Spätdienst) vorsah, übergeben. Dazu zwei Kommentare: Die Unfallchirurgie, die die größte Abteilung ist, überwog deutlich und auf die Einhaltung des Planes wurde sehr viel Wert gelegt (d.h. ein Verlängern z. Bsp. auf der Gefäßchirurgie oder der Viszeralchirurgie klappte nur in Einzelfällen). Man muss wissen, dass erst seit dem Sommer 2017 die Unfallchirurgie von der Viszeralchirurgie getrennt ist und davor alle Patienten zusammenbetreut wurden. Aus der Abteilungstrennung und dem Rotationsplan für PJler resultierte, dass in unserem Tertial die Viszeralchirurgie - wie die Gefäßchirurgie - zwar sehr beliebt, aber nur kurz belegbar waren. Die Betreuung der PJler übernimmt der unfallchirurgische Chefarzt, der engagiert und fordernd ist, viele PJler auf seinen Stationen einsetzen möchte und das studentische Arbeiten kontrolliert – wie z. Bsp. die tägliche Anwesenheit einschließlich der Nachmittagsbesprechung oder die Anzahl an Studierenden (2), die gleichzeitig den Studientag nehmen dürfen. Während meines Einsatzes auf der Station führte ich Verbandswechsel durch, zog Drainagen und verfasste Arztbriefe. Aufgrund des hohen Patientenumsatzes auf der Unfallchirurgie mussten sehr viele Briefe geschrieben werden, unabhängig davon, ob man den Patienten vorher betreute oder nicht. Zum Teil war es nicht möglich, auf Visite zu gehen, weil Briefe geschrieben werden mussten.
Mit den meisten Ärzten verstand ich mich auf persönlicher Ebene gut. Allerdings konnte die Zusammenarbeit vor allem auf der Unfallchirurgie zwischen kollegial versus hierarisch-studentisch wechseln. Man arbeitete dort, wo Hilfe gebraucht wurde und weniger dort, wo man am meisten lernte (statt Visite: Arztbriefe). Seitens des Ärzteteams wurde der Rotationsplan bei Bedarf manchmal geändert.
Zusammenfassend möchte ich das JKB vor allem an unfallchirurgisch interessierte Studierende empfehlen. Persönlich wäre ich gerne länger (was nicht realisierbar war) in der Viszeralchirurgie oder Gefäßchirurgie geblieben, da ich das Gefühl hatte, dort etwas mehr zu lernen.
- Bewerbung
- Bewerbung über das zentrale PJ-Portal
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Blut abnehmen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
EKGs
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Poliklinik
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Noten
- Team/Station
- 2
- Kontakt zur Pflege
- 1
- Ansehen des PJlers
- 3
- Klinik insgesamt
- 2
- Unterricht
- 2
- Betreuung
- 3
- Freizeit
- 2
- Station / Einrichtung
- 3
- Gesamtnote
- 3
Durchschnitt 2.47