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PJ-Tertial Anästhesiologie in Universitaetsspital Basel (1/2019 bis 3/2019)
- Station(en)
- Anästhesie
- Heimatuni
- Nicht angegeben
- Kommentar
- Pro:
- Viele PVK legen, auch an schwierigen Patienten und ultraschallgesteuert
- Einleitungen dürfen nach sehr (!) kurzer Zeit durch den Uhu am Kopf durchgeführt werden - ergo Maskenbeatmung + Intubation / LAMA jeden Tag meist mehrfach möglich; auch Ausleitungen erfolgen anschliessend mit Uhu am Kopf. Bei erwarteter schwieriger Intubation auch videoassistierte Intubation durch Uhu. Je nach OA nach einiger Zeit auch RSI durch Uhu erlaubt.
- Spinalanästhesien durften meistens durch den Uhu gestochen werden
- Intraoperativ grosses Mitspracherecht bzgl. Medikamentengabe-/Dosierung inkl. Applikation, nach einiger Zeit bei unkomplizierten Operationen zweitweise auch alleine im OP (jeweils nach Rückfrage, ob dies für den Uhu i.O. ist)
- Sehr forderndes / förderndes Teaching durch Oberärzte & Assistenzärzte
- Sehr flache Hierarchien - habe in 3 Monaten 1x jemanden gesiezt
- Sehr kollegialer Umgang; insbesondere Assis erklären gerne, viel und gut
- Pausen sind für Uhus immer möglich - man ist eindeutig zusätzlich eingeteilt
Neutral:
- Prämedikationen nach OP-Ende können durch Uhus erledigt werden. 1-2x ist das lustig, dann wird's eher nervig. Man lernt sicher viel, ich persönlich habe aber lieber probiert, zu den Notfalloperationen zu gehen und dort mitzuhelfen - war ohne Probleme möglich.
Contra:
- Lange Arbeitstage: Du stehst um 6.45 im OP bereit und gehst u.U. erst um 18./19.00 aus dem Haus; meist aber Schluss um ca. 17.45
- Die Einführung in die Stelle ist sehr abhängig vom anwesenden OA - kann extrem gut sein, kann aber auch nicht bzw. erst nach 2 Wochen stattfinden... - grundsätzlich aber auch eine Frage der Eigeninitiative
Spezielles:
Basel bietet für Uhus die Option an, nach 2 Monaten Anästhesie für einen weiteren Monat auf eine andere anästhesiologische Disziplin zu wechseln. Möglich sind eine Mitarbeit auf der IPS, in der Schmerzmedizin oder im Notfallteam. Letzteres war der Grund für mich, um nach Basel zu gehen. Dieser Monat ist folgendermassen aufgebaut:
- Am Anfang 1 Woche Mitfahrt mit der Sanität Basel. Du bist eigentlich nur Zuschauer, es ist aber eine sehr spannende Woche, da du den Berufsalltag der Sanis 1:1 mitbekommst und bei jedem Einsatz mitkannst.
- Anschliessend 3 Wochen im spitalinternen Notfalldienst: Du bist jeweils mit dem Dienstarzt der weissen Zone unterwegs und erledigst Notfallprämedikationen (manchmal spannend, manchmal nicht), bist in jedem Schockraum auf der Anästhesieseite dabei (sehr cool) und rennst zu jeder spitalinternen Reanimation (ebenfalls sehr cool)
- Der Notarzt der Stadt Basel wird durch AA der Anästhesie gestellt. Der Uhu fährt jeweils mit dem Notarzt mit. Vorteil: Während du bei der ersten Woche mit der Sanität evtl. bei vielen "langweiligen" Einsätzen dabei bist (Verlegungen etc.), geht der Notarzt (fast) nur bei "schlimmen" Sachen raus; sehr sehr sehr cool! Je nachdem bist du so 5x am Tag draussen bei einem spannenden Einsatz.
Der Notfallmonat lohnt sich aus meiner Sicht extrem. Du solltest aber ein wenig stresstolerant sein und beim Anblick von (viel) Blut nicht gleich zusammenklappen. Nach schwierigen/belastenden Situationen kümmert man sich sehr gut um dich - aber belastend ist es halt trotzdem.
Zusammengefasst: Perfekter Uhu-Einsatz aus meiner Sicht. Ich durfte im OP sehr viele Einleitungen (inkl. videoassistierter ITN und RSI) machen, Spinalanästhesien stechen, Narkosen führen und hatte ein sehr gutes Teaching. Im Notfallmonat habe ich viele spannende Einsätze gesehen, reanimiert, präklinisch einfache kleine Aufgaben erledigt und auch die Zeit mit den Assis sehr genossen.
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Blut abnehmen
Braunülen legen - Dienstbeginn
- Vor 7:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
- Gehalt in EUR
- ca. 1000
Noten
- Team/Station
- 1
- Kontakt zur Pflege
- 2
- Ansehen des PJlers
- 2
- Klinik insgesamt
- 1
- Unterricht
- 2
- Betreuung
- 2
- Freizeit
- 2
- Station / Einrichtung
- 2
- Gesamtnote
- 1
Durchschnitt 1.4
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