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PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Luzern (11/2020 bis 1/2021)
- Station(en)
- Allgemeine Innere/Kardiologie, COVID-Abstrichzentrum, Neurologie
- Einsatzbereiche
- Station
- Heimatuni
- Freiburg
- Kommentar
- Wie überall ist es extrem vom zugewiesenen Assistenzarzt abhängig, wie viel man lernt/machen darf - mein Eindruck im Kantonsspital Luzern war relativ gut, die meisten Assistenzärzte sind überdurchschnittlich kompetent (Ausnahmen gab es leider auch, aber im Vergleich zu vielen Krankenhäusern in Deutschland scheinen die Chefärzte aus mehr Bewerbungen die besten heraussuchen zu können). Sprachprobleme gab es auch fast keine bei den Assistenzärzten (abgesehen vom teilweise doch sehr starken luzerner Dialekt - tatsächlich unterscheiden sich die schweizer Dialekte untereinander nochmal :D)
Pro:
- Mittagessen fast immer möglich, "Kantine" ist eher ein Restaurant mit unvergleichlich gutem Essen (tatsächlich sind ca. 10 Franken/Mahlzeit angemessen/billig)
- Man lernt die (teils unangenehme) Stationsarbeit mit viel Organisatorischem gut kennen, was für den späteren Beruf eine wichtige Erfahrung ist
- teilweise eigene Patienten, Anordnungen kann man selbst vornehmen, Arztbriefe schreiben, Patienten untersuchen/aufnehmen, am Wochenende kann es auch vorkommen dass man Patienten eigenständig visitiert - um das verantworten zu können muss man sich entsprechend in jeden Patienten einlesen, dementsprechend früher sollte man zur Arbeit kommen
- täglich Rapport (Morgenversammlung im Hörsaal) mit radiolog. Vorstellung von Fällen am Vortag
- Wohnheim/Krankenhaus ist zwar von außen hässlich, innen aber frisch renoviert und modern
- Die Pflege ist in der Schweiz extrem kompetent/freundlich/motiviert im Vergleich zu Deutschland, es wird spürbar weniger gelästert und auf Augenhöhe kommuniziert. Blutentnahmen/i.v. Zugänge macht komplett die Pflege. Auch auf Visite kommen kompetente Fragen/Vorschläge zu Anordnungen. Das in Deutschland doch recht häufige Gezanke und passiv aggressive Verhalten gegenüber PJtlern ist hier praktisch nicht vorhanden.
- Die Chefarztsekretärin für die Innere ist sehr freundlich und berücksichtigt Wünsche sofern es möglich ist
Contra:
- lange Arbeitszeiten
- das Verwaltungsprogramm, über das alles läuft (Hyperspace) ist sehr unintuitiv - zwar modern, wirkt allerdings nicht ganz ausgereift - man ist lange damit beschäftigt sich reinzudenken, die Einführung ins Programm ist eine kurze Veranstaltung mit Informationsüberflutung. Potential hat das Programm, es gibt aber bedeutend übersichtlichere Programme an anderen Krankenhäusern - auch die meisten Ärzte haben schlechte Rückmeldung bzgl. des Programms gegeben. Leider verhindert das Programm anfangs lange, mit der "richtigen" medizinischen Arbeit anzufangen.
- Einsatz im Covid-Abstrichzentrum für jeden PJtler Pflicht
- Parken ist in Luzern extrem teuer, als PJtler darf man nur im Randbereich der Stadt parken, was trotzdem 80 Franken/Monat kostet und man entsprechend lange zum Kantonsspital läuft
- Bewerbung
- Ca. 1 Jahr (Ich konnte mich durch Corona-Ausfälle relativ spontan ein paar Monate vorher bewerben)
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
Repetitorien - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
EKGs - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 1250
- Gebühren in EUR
- 345 Wohnung plus 80 Parkgebühren/Monat = 425€
Noten
- Team/Station
- 2
- Kontakt zur Pflege
- 1
- Ansehen des PJlers
- 1
- Klinik insgesamt
- 1
- Unterricht
- 3
- Betreuung
- 2
- Freizeit
- 4
- Station / Einrichtung
- 3
- Gesamtnote
- 2
Durchschnitt 1.93
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